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Systematische Organisationsaufstellungen – Beispiele aus Organisationsaufstellungen

1) Ein Kunde von mir erzählt mir, dass er immer wieder mit „unverschämten“ Kunden zu tun hatte. Immer wieder werde er über den Tisch gezogen und Verträge nicht eingehalten. Er sei so bemüht die Kundenwünsche zu berücksichtigen, aber er fühle sich „wie der letzte Dreck“. So seine Aussage. Als er mir das erzählte, war er sichtlich errötet im Gesicht und emotional angespannt. Es war zu spüren, dass da „mehr“ dahinter steckt. Ich habe Ihn dann gefragt, ob er das schön öfters hätte. Er meinte dann, er kenne das schon seit längerer Zeit, aber jetzt in letzter Zeit es doch schon sehr auffallend gewesen. Im Gespräch haben wir dann noch etwas weiter gebohrt um auszuschließen, dass dies vielleicht nur eine Momentaufnahme ist. Aber je mehr wir uns mit dem Thema beschäftigt haben, desto mehr war klar: „Hier brennt der Baum“. Wenn es für alle im Raum merklich ist, dass „Druck drauf ist“, dass Emotionen hoch kommen, dass Dinge scheinbar nicht wirklich erklärbar sind – und doch vorhanden sind. Wenn solche Situationen im geschäftlichen Alltag vorherrschen, dann kann eine Systemische Organisationsaufstellung sehr hilfreich sein. Wir haben dann diese Situation (mit Blättern) aufgestellt. Zunächst nur der Kunde/Protagonist (Herr B.) und als nächstes haben wir dann ein Blatt für die Kunden hin gelegt. Ich habe mich dann in die Stellvertreter Rolle dieses Kunden rein begeben und ich habe folgendes ganz deutlich empfunden: Ich muß unverschämt zu Herr B. sein. Auch wenn es eigentlich gar keinen Anlass gäbe oder wenn es auch gar nicht nötig wäre, aber ich fühle mich wie gezwungen einen auf „dicken Max“ zu machen. Und wenn Herr B. dann anfängt drauf einzusteigen, dann habe ich was ich möchte. Ich merke als „Kunde“, aber auch, dass ich hier irgendwie fremdgesteuert bin. Irgendwie eine Helfer-Rolle eingenommen habe. Weil ich merke auch: ich möchte Herr B. eigentlich nicht schaden. Im Gegenteil ich mag ihn ja. Als ich das in dieser Stellvertreter Rolle Herrn B. erzählt habe, war er ganz baff. Völlig von den Socken. Aber immer noch emotional erregt. (ich war immer noch in der Rolle drin), da sagt Herr B. plötzlich: was kucken Sie denn jetzt so dämlich (er wurde jetzt ganz aggressiv und laut)? Hinweis: ich habe dann schon bemerkt, dass etwas in Bewegung gekommen ist und dass das zur Aufstellung gehört und mit mir persönlich nichts zu tun hatte. Weiter von Herr B. : dieses dämliche Grinsen, was soll das? Kunde/Stellvertreter: keine Reaktion Herr B.: genau so hat mein Vater immer ausgeschaut. Genau so. Dieser Drecksack. (genau dieser Wortlaut..) Ich bin dann aus der Rolle raus und habe Herr B. gefragt: was hat sie so erregt? Was war mit Ihrem Vater? Herr B.: er hat mich immer wie der letzte Dreck behandelt (aha.. das Wort Dreck hatten wir ja nun schon bereits..) und ein Lump war er auch. Der war dafür bekannt. Ich zu Herr B.: was halten Sie von Ihrem Vater? Herr B.: mit so einem möchte ich nichts zu tun haben. Der ist für mich das Allerletzte Ich: aber Sie sind sein Sohn. B.: ich will nichts mit ihm zu tun haben, so möchte ich nicht sein. Ich: aber sie sind sein Fleisch und Blut. Sie sind Teil Ihres Vaters B.: (immer noch sehr aufgewühlt) das möchte ich alles nicht, das streite ich ab. Hinweis: es ist zu sehen gewesen, dass er diesen Teil in sich ablehnt. Mit dem Vater noch nicht ausversöhnt ist und jetzt haben die Kunden diese Position eingenommen um daran zu erinnern. Das ist es übrigens, worum es meistens geht: Das Erinnern. Erinnere Dich. Erinnere Dich an etwas, was Du weggestoßen hast, etwas was Du nicht sehen möchtest. So sind die Kunden in diese Helfer-Rolle geschlümpft und haben Tag für Tag Herrn B. an seinen Vater und die nicht ausgeheilte Situation erinnert. Mehr hat es dann zu diesem Zeitpunkt in der Aufstellung nicht mehr gebraucht. Weil die Bewegung im Inneren jetzt schon stattgefunden hatte. Die Bewegung, welche dieses Erkennen zugelassen hat. Dieses Zulassen das ist die Bewegung. Und dadurch geschieht auch „das Heilen“. Ob jetzt Herr B. noch ein paar mal mit den Kunden angeeckt ist – oder es auch noch ein Weilchen tut – ist nachrangig. Wichtig ist, dass jetzt etwas in Bewegung gekommen ist und das ist offensichtlich der Fall, sonst hätte es sich so nicht gezeigt. Wir sehen also, dass bei einer Organisationsaufstellung Dinge aufgedeckt werden, welche auf uns Einfließen und wir begehen nicht den Fehler an der Oberfläche die Lösung zu suchen, sondern an der Wurzel. Dort wo üblicherweise die Probleme entstehen.   Wenn Sie auch solche Situationen haben, bei denen Sie nicht wissen, was das auf sich hat. Schreiben Sie mir und wir können gerne prüfen ob eine Organisationsaufstellung für Sie hilfreich sein könnte.

Robert Nabenhauer

Ihr Robert Nabenhauer
info@nabenhauer-consulting.com

Robert Nabenhauer und seine Unternehmensberatung



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