Ordnung im Familiensystem
Die Eltern sind gleichberechtigt und nehmen die vorrangige Stelle ein. Weiter gehen die Kinder (das erste, das zweite, das dritte usw.). Der Ursprungsordnung nach haben die beiden Eltern keinen Vorrang. Und nur der Funktion nach hat derjenige den oberen Rang, der für die Sicherheit verantwortlich ist. In der Regel ist es der Mann in der Familie, der rechts von der Frau steht. Es kommt aber oft vor, dass die Frau den ersten Rang hat.
Das erstgeborene Kind hat die meisten Rechte, aber auch die meisten Pflichten in der Familie, weil er vor den anderen Geschwistern kommt.
Die gegenwärtige Familie ist wichtiger als die, aus der man stammt.
Der erste Partner ist immer an der ersten Stelle und die nachfolgenden Partner haben ihren jeweiligen Platz. Dabei bleibt aber die seelische Verbindung mit dem ersten Partner am stärksten und wird mit jeder nächsten Partnerschaft immer schwächer.
Wenn man mit einem Partner gemeinsame Kinder hat, ist dann die seelische Verbindung tiefer, als ohne Kinder.
Jede neue Partnerschaft kann erst dann erfolgreich sein, wenn die früheren Partner positiv im eigenen Herzen bleiben.
Die Kinder aus der vorangegangenen Partnerschaft haben den Vorrang vor dem neuen Partner. Dabei hat aber der Partner Vorrang vor eigenen Kindern.
Die Kinder von getrennten Eltern können erst dann glücklich sein, wenn beide Eltern sich als Eltern der gemeinsamen Kinder respektieren.
Die Eltern sind immer auf der höheren Stelle, als die Kinder.
Die Eltern können den Kindern nur das geben, was sie selbst sind. Das kann schon nicht hinzugefügt oder weggenommen werden.
Um diese Rangordnung, die im Kreis läuft, zu bewahren, müssen die Eltern auf einer Seite und die Kinder auf anderer Seite stehen. Diese Regel soll auch am Familientisch beachtet werden.
Es geht nicht die Kinder an, was den Eltern gehört.
Der Frieden in der Familie wird nur dann sein, wenn die Täter geachtet werden.
Der Tote wird erst dann losgelassen, wenn der Lebende von ihm nichts mehr denkt.
Wenn bei der Aufstellung die Person auf den Boden oder nach oben sieht, bedeutet das, dass sie auf den Toten sieht.
Das Kind kann nur dann die Kraft der Eltern übernehmen, wenn es sich nicht über die Eltern stellt.
Jede Person, mit der man im Leben zu tun hat (sowohl eine langjährige Beziehung, als auch Kurzbeziehung) nimmt einen bestimmten Platz im Herzen des Menschen ein.
Der Sohn kann zum Mann nur beim Vater werden, als auch eine Tochter kann nur bei der Mutter zur Frau werden. Wenn das Kind mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil zu eng verbunden ist, kann es sich in der Zukunft schwierig Partner/in finden, weil es mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil „verheiratet“ ist.
Die Paarbeziehung kann erst dann erfolgreich sein, wenn die Frau dem Mann (dem Männlichen) folgt und der Mann der Frau (dem Weiblichen) dient.
Auch ein abgetriebenes Kind nimmt einen Platz in der Familie, als auch im Herzen der Eltern ein. Die Abtreibung liegt auf der Verantwortung von beiden Eltern, dabei betrifft aber die „Schuld“ mehr die Mutter, weil sie die endgültige Entscheidung getroffen hat.
Wenn die Hinbewegung unterbrochen wurde, soll diese aus dem Punkt, wo sie unterbrochen wurde, weiter starten und zum Ziel gehen.
bei einer Scheidung muss der Elternteil das Sorgerecht für die Kinder bekommen, der in den Kindern den anderen Partner am meisten achtet und ehrt. Das ist in der Regel der Mann. Die Frauen können es sich aber verdienen.“ (B. Hellinger: Ordnungen der Liebe, S. 118)
Die Scheidung ist immer auf der Verantwortung der Eltern. Deshalb sollen die Eltern selbst entscheiden, welches Kind bei einer Scheidung mir welchem Elternteil bleibt. Die Kinder sollen nicht vor der Wahl gestellt werden. Wenn sich die Kinder für ein Elternteil entscheiden, fühlen sie sich immer dem anderen Elternteil gegenüber schuldig.
Wenn in der Ehe ein Kind von einem anderen Mann geboren wird, muss dieses Kind zu diesem anderen Mann, zu seinem Vater.
Man soll nicht unbedingt die Person kennen, mit der wir verbunden und identifiziert sind.
Die Ursprungsordnung bildet sich aufgrund der zeitlichen Aufeinanderfolge der Zugehörigkeit zu einem System. Den Vorrang hat derjenige, der als erster im System war. Was im System anfänglich war, hat auch den Vorrang vor dem, das als nächstes folgt. Deshalb hat die Paarbeziehung Vorrang vor dem Elternsein.
Bei Systemen ist diese Rangfolge umgekehrt. Das neue System hat Vorrang vor dem alten. Die Gegenwartsfamilie hat Vorrang vor der Ursprungsfamilie.
Derjenige, der in eine Gruppe anfänglich kommt, hat Vorrang vor dem, der später kommt. Es ist sowohl für Familien, als auch bei Organisationen aktuell.
Die Partnerschaft kann erst dann Erfolg haben, wenn dabei ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen existiert. Wenn aber die Partner in einer Aufstellung einander gegenüber stehen, ist es ein Zeichen, dass die Partnerschaft zu Ende ist.
Die Paarbeziehungen zwischen den Eltern sollen nur unter den Eltern bleiben. Sie sollen nicht die Kinder angehen. Und das Intime muss immer ein Geheimnis für Fremde bleiben. Wenn man etwas Intimes offenbart, bedeutet das ein Vertrauensbruch und kann zu schlimmen Folgen führen. Dies betrifft auch einen Therapeuten. Der Kunde darf nur so reden, um dass den Partner schützen zu können. Dann wird die Paarbeziehung nicht gebrochen.
Die Ehe kann keine Gefälle beim Ausgleich dulden. Wenn ein Partner noch studiert und der andere für ihn sorgt, dann verlässt der, für den gesorgt wurde, die Ehe, weil das Gleichgewicht fehlt.
Wenn der Kunde behauptet, dass er Problem mit der Mutter hat, heißt es, dass es mit dem Vater verbunden ist und umgekehrt.
Dies sind die wichtigsten Punkte, die ich zusammenfasst habe, aus dem Buch von Bert Hellinger „Ordnungen der Liebe.