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Wie Innen so auch Außen

Man sagt: Innen wie Außen. Derselben Meinung war sogar noch Hermes Trismegistos, der behauptete, dass alles, was im Außen existierte, auch in unserem Inneren zu finden ist. So z.B. verbindet jede Person in sich nicht nur das Äußere von beiden Eltern, sondern auch ihre inneren Eigenschaften. Anders gesagt: meine Mutter im Außen (die mich ja zur Welt gebracht hat), existiert als energetisch gesehen auch in mir. Nicht ganz verwunderlich, weil ich bin ja 50% aus meiner Mutter und 50% aus meinem Vater entstanden. Auch wenn manch ein Elternteil manchmal von sich behaupten möge, er hätte den größeren Anteil gehabt;)

Unsere äußere Welt, in der wir leben, ist die Wiederspiegelung unserer inneren Seelenwelt. Dasselbe sagt auch die Astrologie, dass jeder eigene Welt besitzt, abhängig vom Geburtshoroskop. Der Astrologie nach gibt es keine Zufälle und die Leute sind genau am Tag geboren, den die Seele selbst gewählt hat.

Laut Bert Hellinger gibt es in der Liebe auch eine bestimmte Ordnung. Man soll aber nicht vergessen, dass Unordnung auch immer durch Liebe verursacht wird, durch eine Art der sog. „verzauberte“ Liebe. Diese ist so natürlich, wie eine Kinderliebe. Sie kann so riesig sein, dass ein Kind bereit sein kann sich für die Eltern zu opfern.

Wenn eine Mutter z.B. sagt, dass sie sich umbringen wird, dann können die Kinder dadurch Schuldgefühl bekommen und unbewusst diesen Wunsch auf sich übertragen. Dieser wird später beim Kind durch eine Krankheit oder sogar im Extremfall durch Selbstmord ausgedrückt werden.

Unsere Welt und das ganze Universum lebt in Systemen: die Natur, die Menschheit als System, Gesellschaft, eine Familie, jeder Mensch und alle Organismen bis auf die Zellenebene hinein.

Jedes von diesen Systemen existiert nach eigener innerer Ordnung. Ohne diese Ordnung wäre Chaos überall und wäre unser Leben unmöglich.

Wenn diese Ordnung gebrochen wird und etwas bzw. jemand gegen diese Ordnung verstößt, wird eine Art Selbstheilungsmechanismus aktiviert, um die Ordnung zu erneuern. So wie z.B. das Fieber bei einer Erkrankung versucht die natürliche Ordnung im Körper wieder herzustellen.

Das geht auch die Ordnung und das System der Familie unbewusst an. Das Wiederherstellen der Ordnung in der Familie kann aus Liebe („verzauberter Liebe“) zum Familiensystem erscheinen. Diese hat aber eine falsche Richtung, weil sie meistens opfernd ist. Die Familienmitglieder können sich leicht opfern, um die Ordnung bzw. das System wieder zu gestalten, was für das System wertlos ist.

Die Aufstellungsarbeit kann dabei mittels bestimmter Methoden solche „Unordnungen“ innerhalb des Systems bzw. Familiensystems sichtbar machen, um Zeit und Platz für die weiteren Handlungen finden zu können.

Es können auch andere Konstellationen sein, die „Unordnungen“ verursachen:

  • Wenn man ein Familienmitglied aus der Familie wegen verschiedener Gründen ausschließt, z.B. wegen Homosexualität, Behinderung oder Verbrechung des moralischen Ehrenkodexes der Familie usw.
  • Nicht ausreichende Verabschiedung vom Verstorbenen.
  • Wenn jemand dem anderen aus Liebesgefühl folgt, oder sich für das andere Familienmitglied opfert. (nähere Beschreibung was dies bedeutet, „sich für jemanden zu opfern“ und wie dies tatsächlich ersichtlich ist.
  • Falls ein Kind die Schuld eines Mitglieds der Familie übernimmt
  • Als Folge traumatischen Kindererfahrungen, wenn die Kinder eigene Eltern nicht „aufnehmen“.
  • Wenn ein Elternteil noch weiter an vorigen Partner denkt oder umgekehrt wenn frühere Partner nicht geachtet werden.
  • Wenn Geschwisterreihenfolge (der Jüngste übernimmt die Pflichte des Ältesten wegen dessen Erkrankung) oder eine Erbfolge nicht eingehalten ist.
  • Wenn das Geschlecht des Kindes von Eltern nicht akzeptiert wird.
  • Oder ein Familienmitglied Selbstmord begeht und ein anderer folgt nach usw.

Ganz wichtig: vieles was abläuft ist uns und den Beteiligten nicht bewusst. Keiner würde von sich aus sagen: klar, ich opfere mich gerne..

Was aber die Personen anbetrifft, die zum Familiensystem gehören, so sagt B. Hellinger:

System meint hier eine Schicksalsgemeinschaft von Menschen über mehrere Generationen hinweg, deren Mitglieder unbewusst in das Schicksal anderer Mitglieder verstrickt werden können. Man erkennt die Reichweite dieses Systems an der Reichweite der Schicksale, die zu Verstrickungen führen.“ (B. Hellinger, Ordnungen der Liebe, S. 103).

Folgende Personen gehören meistens zu solcher Schicksalsgemeinschaft:

  • Alle Kinder in der Familie (sowohl von verschiedenen Partnern, als auch verstorbene und die totgeborene).
  • Eltern und ihre Geschwister/Halbgeschwister (auch verstorbene und die totgeborene).
  • Großeltern und manchmal auch deren Geschwister.
  • Manches Mal auch die Urgroßeltern.

Von oben genannten Personen sind jene wichtig, die ein böses Geschick hatten oder denen von anderen Familienmitgliedern irgendwie Unrecht getan wurde, die verachtet oder vergessen wurden.

  • Weiter gehen alle, die für andere im Familiensystem Platz gemacht haben, sogar wenn sie nicht verwandt sind (ein früherer Mann oder eine frühere Frau/Verlobte von Eltern und Großeltern, auch wenn diese gestorben sind).
  • Dann folgen alle, wegen deren jemand ein Vorteil im System bekommen hatte (jemand hat geerbt, weil anderer früh verstarb).
  • Auch alle, die für jemanden im System positiv gemacht haben und denen dann Unrecht geschah (z.B. früher waren es Knechte oder Mägde auf Höfen).

Zum System aus energetischer Sicht gehören die angeheirateten Onkel und Tanten oder Vettern und Cousinen üblicherweise nicht. Ausnahme: es gibt eine auffallend starke Verbindung.

Die Personen, die in beruflicher Umgebung zum System gehören:

  • Vor allem die Person, die das Unternehmen gegründet hat.
  • Alle seinen Nachfolgen (spätere Geschäftsleiter).
  • Die Personen, die Firma aufgebaut haben, aber später enteignet wurden (z.B. die Juden im 3. Reich). Wenn sie nicht geachtet werden, hat das Unternehmen keine Entwicklungschancen.
  • Alle Mitarbeiter, die das Unternehmen Entwickelt und ausgebaut haben, sowohl finanziell, als auch manuell.
  • Alle Mitarbeiter, die im Unternehmen beteiligt waren, doch später entlassen oder verstorben wurden, als auch selbst gekündigt haben.
  • Alle Personen, die jetzt für das Unternehmen arbeiten. Die Hierarchie soll dabei beachtet werden.
  • Alle Kunden und alle gegenwärtige und frühere Geschäftspartner.
  • Im weiteren Sinne auch Familien der Mitarbeiter, was oft vergessen wird.
  • Auch alle Produkte, als nichtbeseelte Elemente und natürlich das Kapital (Geld, Gebäude, Boden usw.), Beziehungen zu anderen Firmen, alle Firmenbereiche usw.

Zum System können auch theoretisch alle kleinsten Details gehören, weil sie auch System beeinflussen. Z.B. die Glühbirne in der Kantine, oder Drucker im Büro. Es wird oft in Aufstellungen gezeigt. Ich kenne einen Fall, da ist jeden Tag die Glühbirne im Büro kaputt gegangen. Technische Probleme konnten ausgeschlossen werden. In diesem Büro war meist sehr viel „Mobbing“ an der Tagesordnung. Da hat also die Glühbirne eine wichtige Funktion gehabt um auf diesen Missstand hinzuweisen.

Es sollte nicht unterschätzt werden, welche Kräfte vorhanden sind und was wir leichtfertig als Humbug abtun.