Das Story-Format ist die Zukunft

von Robert Nabenhauer
Social Media-Trend der Zukunft sind Story-Beiträge

Der Social Media-Trend der Stunde sind Story-Beiträge. Für immer mehr User und Creator gewinnen Story-Beiträge gegenüber des normalen Feeds immer stärker an Bedeutung. Bevor wir jedoch tiefer in das Thema, den aktuellen Trend und die Zukunftsaussichten eintauchen, möchte ich noch einmal mit der Definition dieses Content-Formats starten.

Story-Beiträge sind Beiträge, die auf den jeweiligen sozialen Netzwerken für lediglich 24 Stunden aufgerufen werden können. Die Beiträge bestehen dabei lediglich aus einem Bild, das jedoch mit Texten, Stickern und Animationen bearbeitet werden kann. Das Besondere an Storys ist daher die Spontanität und damit verbunden auch die Authentizität, die mit den Beiträgen einhergeht. Sie sind leicht zu konsumieren und können auch problemlos in größerer Stückzahl aneinandergereiht werden. Das Story-Format wurde ursprünglich von SnapChat ins Leben gerufen und anschließend von Instagram ‘kopiert’. Mittlerweile gibt es auch auf Facebook Story-Beiträge. Overall ist Instagram jedoch mit Sicherheit die spannendste Plattform, wenn es um Story-Beiträge geht. Sowohl unter den Creatorn als auch unter den Konsumenten.

Den grundsätzlichen Denkanstoß für dieses Thema habe ich durch ein aktuelles Instagram-Experiment erhalten. Instagram testet implementiert häufig neue Features in die App und testet diese mit ausgewählten Nutzer-Gruppen. So zum Beispiel wurde auch das ‘Verstecken der Like-Anzahl’ zu verschiedenen Zeitpunkten in verschiedenen Ländern getestet. Heute geht es aber um ein Experiment, das die Story-Funktion positiv beeinflusst.

Konkret: Aktuell sieht die Startseite der Instagram-App vor, eine ‘Zeile’ an neuen Storys und anschließend die neuen Beiträge aus dem Feed anzuzeigen. Das aktuelle Experiment bezieht sich nun darauf, mehrere Zeilen mit neuen Storys anzuzeigen und somit nicht nur rein visuell betrachtet, den Platz für die neuen Beiträge im Feed zu dezimieren. Ein User würde somit also bei doppelt so vielen Creatorn die Meldung erhalten, dass diese einen neuen Story-Beitrag veröffentlicht haben und möglicherweise noch mehr Zeit mit den Storys verbringen, bevor er letztendlich den Newsfeed mit den neuen ‘richtigen’ Beiträgen durchscrollt. Ein weiterer großer Vorteil: Story-Beiträge werden im Newsfeed ganz oben angezeigt und somit sieht ein User auch immer zuerst mit den Profilen konfrontiert. die aktuelle Storys veröffentlicht haben. Ein weiterer Vorteil für Marken und Influencer, die zu jeder Tageszeit (also in jedem möglichen 24-Stunden Intervall) eine Story veröffentlicht haben und somit immer unter den “Neue Story-Beiträge”-Zeilen gelistet werden.

Seit der Implementierung des Story-Features im Jahre 2015, wuchsen sowohl die Anzahl der täglichen ‘normalen’ Postings als auch die der Story-Postings Jahr für Jahr. Dabei fällt jedoch auf, dass das Wachstum der Anzahl der Story-Postings wesentlich progressiver ist und somit auch ein klarer Trend offenbart wird.

Dieses Update könnte schwerwiegende Folgen auf unseren Social Media-Konsum haben. Während Beiträge im etablierten Newsfeed oft über Tage und Wochen hinweg geplant, recherchiert und designt werden, sind Story-Beiträge sehr spontan und auch nur für eine kurze Zeit abrufbar. Der Trend geht ganz klar zu täglichen – vielleicht auch vorgeplanten – Beiträgen in den Storys. Sämtliche Marken sehen sich einer großen Challenge gegenüber und müssen antizipieren. Besonders beeindruckend: Die Social Media-Kanäle, auf denen Storys bisher zum Alltag gehören (SnapChat, Instagram, teilweise Facebook) sind hauptsächlich Kanäle für die jüngere Zielgruppe (setzen wir die Grenze einmal bei 30 Jahren). Dadurch dass diese Personen teilweise aber auch auf Linkedin & Co. aktiv sind, werden sie theoretisch zwei verschiedene Arten haben, Social Media zu nutzen: Hauptsächlich über Storys, wie bei Instagram und nach wie vor über den Newsfeed, wie bei Linkedin. Die Frage ist, ob sich diese ‘Zweifaltigkeit’ wirklich durchsetzen wird, oder ob sich Linkedin und andere Business-Netzwerke an den Trend anpassen. Trends wie dieser machen die sozialen Medien als schnelllebigen Kanal sehr spannend.

Eine Möglichkeit, diesen Weg zu gehen, sind ‘ausführliche Story-Beiträge’, die bereits von vielen Marken eingesetzt werden. Es geht dabei darum, mehr als nur einen Story-Beitrag zur Verbreitung des aktuellen Postings im Newsfeed einzustellen. Viel wichtiger ist dabei, dass in vier bis sieben Story-Beiträgen ein Mehrwert kommuniziert wird. Die Sticker, die Instagram dabei bietet, sind dafür ‘wie gemacht’. So zum Beispiel kann ein Gewinnspiel durch eine Art Quiz oder FAQ auf Instagram angeteasert werden. Andere Möglichkeiten wären das Vorstellen mehrerer Produkte in Form von aufeinander aufbauenden Storys.

Dabei ist es natürlich wichtig, sich an die eigenen Stilmittel zu halten, also den eigenen Farben, dem eigenen Tonfall und der eigenen Zielgruppe treu zu bleiben und kundenorientiert zu denken: Keinesfalls sollte eine Story gepostet werden, damit eine Story gepostet wurde – auch hier ist Social Media kein Selbstzweck.

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