Ich führe oft ein paar Experimente auf diversen Social Media-Plattformen durch. Dabei dreht es sich vor allem darum, einzelne Hashtags zu verwenden, um noch einmal mehr Aufmerksamkeit zu gewinnen. Damit wir alle auf demselben Stand sind, stellen wir erst einmal klar, wofür Hashtags eigentlich da sind – Um jedem Leser den nötigen Hintergrund zu liefern.
Also: Was ist eigentlich ein Hashtag? Auf den verschiedenen Social Medias gibt es Algorithmen, welche anhand der #Hashtags versuchen, ein Bild, einen Text oder ein Video zu kategorisieren und gemeinsam mit entsprechenden Beiträgen zu listen. Dabei gibt es verschiedene Methoden, um natürlich dort gelistet zu werden, wo viel Reichweite vorhanden ist. Als junger Fußball-Influencer würde ich beispielsweise versuchen, auf Instagram neben einem Joshua Kimmich oder Marco Reus gelistet zu werden. Als Unternehmen aus dem Bereich ‘Kochen’, würde ich es mir zum Ziel machen, neben den Restaurants von Jamie Oliver zu landen, und so weiter. Die Methodik ist damit also klar. Hashtags und Algorithmen bieten jedoch weit mehr Möglichkeiten, als nur diese ‘klassischen’ Methoden und im Zuge dessen, möchte ich nun gerne ein paar Experimente teilen, welche ich durchgeführt habe, um mein Knowledge zu erweitern und nun diverse Tipps zu teilen.
Experiment 1: Die Celebrity-Kopie
Mein erstes Experiment habe ich auf dem privaten Account eines guten Freundes beobachtet, welcher vor allem über Sport und Reisen bloggt. Er hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 550 Follower auf Instagram und pro Bild ca. 80-120 Gefällt Mir-Angaben. Er verwendete bis dato ‘normale Hashtags’, welche sein Bild tatsächlich recht genau umschrieben haben und somit auch für ein gutes Ranking sorgen konnten. Bei zwei Bildern kopierte er jedoch einfach die Hashtags von diversen A-Promis, einmal von einem bekannten Schauspieler und einmal von Cristiano Ronaldo. Durch Hashtags wie #CR7 konnte er ein Ranking in einem Hashtag erzielen, der sehr gefragt war und gewann somit über 400 Likes innerhalb einer Stunde. Dadurch, dass er wirklich alle Hashtags kopiert und 1:1 bei sich hinzugefügt hatte, nahm der Instagram-Algorithmus an, dass die Bilder von bspw. Cristiano Ronaldo und ihm genau dieselben waren und eben deshalb wurde sein Bild auch hoch gerankt, was ihm viele Aufrufe, Likes und Shares auf das Bild einbrachte. Das Bild bekam also von einer potenziellen Zielgruppe viel Aufmerksamkeit und wurde dementsprechend oft geteilt.
Mein Kollege beging dabei lediglich den Fehler, die Hashtags zu früh wieder zu entfernen. Wenn man die Beschreibung (und dazu zählen auch die Hashtags) eines Instagram-Beitrages in den ersten 24 Stunden nach Veröffentlichung noch einmal ändert, denkt der Instagram-Algorithmus, dass man durch das schnelle Wechseln von Keywords nur den Algorithmus missbrauchen möchte. Das führt außerdem zu einem wesentlich niedrigeren Ranking und ist dementsprechend nicht zu empfehlen. Ich würde also, sollte man diese Methode anwenden, empfehlen, zumindest die erste Welle an Likes abzuwarten, damit man schon nach kurzer Zeit ein gutes Ergebnis erzielt hat.
Experiment 2: Versteckte Hashtags in der Story
Die Insta-Story ist ein Feature, welches sich immer größerer Beliebtheit erfreut und gleichzeitig gibt es hierbei auch immer mehr Optionen in der Bearbeitungen. Dass beispielsweise Umfragen eingefügt werden können, ist ja schon lange bekannt – neulich sind “FAQ’s” dazugestoßen, durch welche man dem User, welcher die Story teilt, Fragen stellen und jener diese beantworten kann. Es gibt jedoch viel mehr versteckte Techniken, welche bei der Erstellung von Instagram-Stories verwendet werden können und den Algorithmus beeinflussen.
So zum Beispiel sieht man nicht selten, dass User #Hashtags in ihrer Story verwenden. Das hat den Zweck, dass die Story unter genau diesen Hashtags ebenfalls vom Algorithmus gerankt werden. Da eine Story jedoch – genauso wie ein Bild – nur begrenzt Platz für Text bietet und dieser dazu noch etwas nervig wirken könnte, gibt es hierbei einen Trick. Dieser funktioniert wie folgt: Ich nehme mir wieder meine gewünschten Hashtags (entweder meine eigenen oder getreu des vorherigen Abschnittes gezielt die, eines großen Accounts) und kopiere diese einfach in das Bearbeitungsfeld meiner Story. Was man nun sieht, erscheint recht wirr – viel Text, doofer Look – Sieht ziemlich nach Spam aus. Aber nun kommt der Trick. Mit dem Daumen und Zeigefinger ziehe ich jetzt den Text kleiner (dabei macht man dieselbe Handbewegung wie wenn man ein Bild in der Smartphone-Galerie zusammenziehen möchte, das Gegenteil vom Zoomen also). Das macht man dann so lange, bis die Schrift der Hashtags so klein ist, dass man sie nicht mehr lesen kann – Zumindest als Mensch nicht. Der Algorithmus kann die Schrift immer noch lesen und entsprechend ranken, für einen anderen User ist die Schrift jedoch absolut unsichtbar, weshalb er sie auch nicht als abschreckend empfinden wird.
Experiment 3: Lokale Hashtags
Wie schon oft erwähnt, hat man auf Social Media eine gewisse Machtposition, wenn man entweder einen ganzen Account oder auch nur einzelne Beiträge einer lokalen Zielgruppe widmet. So zum Beispiel auch bei Bildern auf Instagram. Baut man hierbei lokale Hashtags ein, so kann man die lokale Zielgruppe, welche am ‘lokalen’ Beitrag besonders interessiert ist, speziell targetten.
Um dieses Verfahren genauer zu erklären, möchte ich hier gerne ein Beispiel anführen. Nehmen wir an, ich bin gerade in Leipzig und möchte ein Bild vom Zoo hochladen. Dazu schreibe ich meinen Beitrag und ein paar meiner gewöhnlichen Hashtags. Bevor ich den Beitrag jedoch letztendlich absetze, überprüfe ich noch einmal, ob es in Leipzig spezielle/lokale Hashtags gibt und gebe dazu in die #-Suche auf Instagram ‘Leipzig’ ein. Der populärste Hashtag wird logischerweise #Leipzig sein. Jedoch fallen mir durch diese Suche auch Schlagwörter wie #Leipzigcity oder #Leipzigartig ein, welche ich in meinen Instagram-Beitrag mit aufnehme, um die ‘lokalen Fans’ auch noch abzuholen. Außerdem zeugen gerade diese ‘lokalen’ Hashtags von einem gewissen Interesse an der Umgebung.
Allgemein gibt es jedoch viele Möglichkeiten, durch Instagram-Hashtags an Reichweite zu gelungen. Dies kann man jedoch nur wirklich herausfinden, wenn man es auch ausprobiert hat. Diese drei Tipps würde ich hier schließlich auch nicht formulieren, wenn ich damit nicht selbst Ergebnisse in der Praxis liefern könnte