Soziales Lernen 2.0 – Wie Social Media unsere Kinder rettet

von Robert Nabenhauer

Benjamin Franklin sagte einst, dass eine Investition in Wissen noch immer die besten Zinsen bringt. Und in der Tat, Lernen ist ein bisschen wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, wird man zurückgetrieben. Doch wie passen diese erstrebenswerten Weisheiten in die heutige digitalisierte Welt? Ganz einfach: perfekt!

Nehmen wir die Pisa-Studie und die ältere Generation: Beide sind sich einig, dass die Kinder dieser Zeit gerettet werden müssen. Dass sie nichts oder nur wenig taugen. Bedenkt man nun, dass Aristoteles vor über 2000 Jahren schon sagte, dass die Jugend von heute gottlos, undankbar

und dumm ist, dann könnte man leicht von einem klassischen, festgefahrenen und immer wiederkehrenden Generationenkonflikt sprechen. Doch Rettung naht – in Form von Social Media.

Social Media hat die Kommunikation verändert und uns neue Möglichkeiten aufgezeigt. Möglichkeiten, die nicht nur Werbung und Konsum fördern können, sondern auch in der Lage sind, uns und unsere Kinder zu retten. Zusammenfassend könnte man dieses neue, höchst löbliche Phänomen als „Soziales Lernen 2.0“ betiteln, was weit über das bereits bekannte E-Learning hinaus geht, ja gänzlich auf anderen Grundlagen und Funktionsweisen beruht. E-Learning ist klassischer Frontalunterricht in digitaler Form. Ich gebe dir eine Aufgabe, einen Informationstext und teste anschließend dein Wissen. Soziales Lernen 2.0 jedoch ist ein in jeder Beziehung anderes Paar Schuhe.

Lerne irgendwas von irgendjemand!

Soziale Netzwerke sind mittlerweile kaum noch wegzudenken. Sie funktionieren und bringen Menschen einander näher. Dass dabei aber auch immer öfter der Horizont des „Gruschelns“ überschritten wird, zeigen Trends zu Social-Media-Angeboten nach dem Motto: „Lerne irgendwas von irgendjemand!“ Im Klartext heißt das, dass die User erkannt haben, dass sie nicht nur Kontakte, Hobbys und Produktempfehlungen austauschen können, sondern auch Wissen!

In naher Zukunft wird es Plattformen geben, die diese Entwicklung zum Kernpunkt ausbauen. Jeder wird dann die Möglichkeit haben, andere an seinem Wissen teilhaben zu lassen oder aber von dem ihren zu profitieren. Kurse, die dann entweder digital per Webcam oder aber in der realen Welt stattfinden, zu Themen wie Fremdsprachen, Geschichte, Mathematik, Malerei, Musik, Literatur etc. werden angeboten und angenommen werden. Oder aber Experten werden User an die Hand nehmen und sie in die Kunst des Pokerns, des DJing oder des Rappens einführen. Die Möglichkeiten, die Chancen sind vielfältig und von enormer Tragweite.

Für uns, von uns!

Jeder hat wertvolles Wissen, das er teilen kann. Doch genauso hat jeder auch Wissenslücken, die er füllen möchte. Beides zusammen lässt eine Symbiose entstehen, die im besten Kant‘schen Sinne aufklären wird. Der Vater des Gedankens ist dabei nicht die Profitgier, nicht das Business, sondern eine gesellschaftliche Entwicklung unter dem Credo: „Für uns, von uns“.

Das Internet und das Web 2.0 haben Möglichkeiten geschaffen, die nun zugunsten aller genutzt und gefördert werden dürfen und dem Pessimismus der Pisa-Studie und der älteren Generation die Nahrung nehmen werden.

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