Die Suche nach dem richtigen Social Media Kanal

von Robert Nabenhauer
Social Media

Im Social Media-Dschungel ist der Weg meist nicht klar definiert. Oft teilen sich die Wege, ohne dass dabei “richtig” und “falsch” klar voneinander abgegrenzt werden können. So zum Beispiel auch bei den Entscheidungen, die vor dem Start der Social Media-Aktivitäten getroffen werden müssen. Eine dieser Entscheidungen ist die Auswahl der richtigen Plattformen, auf denen man die definierte Zielgruppe durch optimal abgestimmte Botschaften erreichen kann. Genau um dieses Thema geht es in diesem Artikel: Wie finden Sie die richtigen Social Media-Kanäle für Ihren Auftritt?

Um diese Frage passend zu beantworten, sind viele einzelne Faktoren zu beachten. So zum Beispiel das Ziel, das Sie verfolgen: Suchen Sie neue Mitarbeiter oder wollen Sie Ihren Umsatz steigern? Abhängig davon ist auch die Zielgruppe relevant, die auf den jeweiligen sozialen Medien targetiert werden kann. Ein Kontakt, der in einem Business Netzwerk aktiv ist, ist zwar ein potenzieller Empfänger für mein B2C-Produkt, jedoch gerade überhaupt nicht in dem Mindset, in dem er für meine Produkte empfänglich wäre. Auch ein DAX-Einkäufer ist privat auf B2C-Netzwerken wie Instagram unterwegs und dort erstaunlich wenig an der Werbung interessiert, die eigentlich für seinen Beruf relevant ist.

Entsprechend möchte ich in diesem Artikel einen Rundumschlag machen: Ich möchte Ihnen die wichtigsten sozialen Netzwerke inklusive ihrer Vorteile präsentieren. Entsprechend werde ich Sie darüber aufklären, welche sozialen Netzwerke Sie zu welchem Zweck gewerblich nutzen sollten.

Wir starten mit den sogenannten Alleskönnern: Facebook, Twitter und YouTube.
Am Social Media-Himmel gehören Facebook und YouTube mittlerweile zu den größten Sternen, wenn man sich die Meinung aller Generationen anhört. Facebook war das erste richtige soziale Netzwerk, das einen globalen Durchbruch geschafft hat und verzeichnet heute mehr registrierte Nutzer, als es Einwohner in China gibt. Das liefert natürlich tolle Möglichkeiten für die genaue Ansprache der eigenen Zielgruppe: Nahezu jeder Erwachsene aus der westlichen Welt ist auf Facebook vertreten und könnte dort auch Werbebotschaften empfangen. Ähnlich ist es bei YouTube. Die größte Videoplattform der Welt, profitiert vor allem vom regelrechten Hype um das Video-Format, das leicht konsumierbar und entsprechend anschaulicher ist. Beide sozialen Netzwerke haben Milliarden Nutzer, was im Umkehrschluss bedeutet: Sie erreichen dort sehr viele verschiedene Menschen, in vielen verschiedenen Mindsets. Facebook und YouTube sollten entsprechend in jeder großen Marketing-Kampagne eine Rolle spielen. Twitter konnte sich als innovativer Kurznachrichtendienst einen Namen machen und zeichnet sich vor allem durch eine flüssige Zusammenführung aller Generationen aus. Twitter wird dabei meist als Diskussionsplattform genutzt und ist ein spannender Marketingkanal, sofern Sie Ihre Botschaften auch mal auf 280 Zeichen komprimieren können – mehr erlaubt Twitter in einem Beitrag nämlich nicht.

Die junge Generation erreichen: Instagram und SnapChat.

Social Media wird fälschlicherweise immer noch automatisch mit “den Jugendlichen” in Verbindung gebracht. Dass diese Klassifizierung nicht korrekt ist, erkennt man allein schon daran, dass es Spezielle Netzwerke gibt, in denen sich vor allem die junge Generation (zu der wir nun die Generation Y und Z zählen) tummelt. SnapChat und vor allem Instagram zeichnen sich durch eine sehr emotionale Gestaltung aus: Das Bild steht im Vordergrund. Texte können zwar überall eingefügt werden, fallen oft aber nicht sonderlich ausführlich aus. Instagram und SnapChat sind die Anlaufstelle für emotionale Themen und Produkte, die durch ihr Aussehen überzeugen. Dazu zählen die klassischen Consumer-Themen in nahezu jedem Aspekt. Unter dem Kriterium der Emotionalität müsste man außerdem noch Pinterest in diesen Abschnitt mit einbeziehen, was den Ruf des “Hausfrauen-Facebook” hat: Die Top-Themen sind Mode, Design, Inneneinrichtung, Kochen und sämtliche “Do it yourself”-Themen.

Jedoch sind vor allem in Instagram und SnapChat auch sämtliche Karriere-Themen zum Berufseinstieg relevant. Viele DAX-Konzerne suchen mit entsprechenden “@XY_Karriere”-Profilen nach jungen Talenten, um diese bereits Monate vor einer potenziellen Bewerbung zu kontaktieren.

Die Rolle von Social Media im B2B wurde oft unterschätzt: LinkedIn und XING sind Ihre Tools.
LinkedIn und XING sind zwei Plattformen, die von der klassischen Plattform zur Vernetzung im Beruf zu richtigen sozialen Netzwerken wurden. Besonders LinkedIn erlebt aktuell ein starkes Wachstum und gilt als der “Place to be” im B2B Online-Marketing, unabhängig ob man selbst Software verkauft, im Handwerk oder der Industrie tätig ist. Ebenso eignet sich LinkedIn bestens für die Suche gelernter Mitarbeiter – schließlich werden bereits heute 85 Prozent aller Bewerbungsvorgänge online initiiert. Ein weiteres beliebtes Tool auf LinkedIn ist die Marktrecherche durch die Vernetzung mit relevanten Meinungsträgern. Viele Unternehmen veröffentlichen regelmäßig aktuelle Informationen über ihre Branche – entsprechend können Sie sich auf dem aktuellen Stand der Dinge halten und sind somit rund um die Uhr bestens informiert. Mit Ihrer B2B-Dienstleistung oder Ihrem Produkt für eine B2B-Zielgruppe machen Sie mit der Entscheidung für LinkedIn und XING grundsätzlich keinen Fehler.

Der spannende Aspekt der sozialen Medien bleibt jedoch der des stetigen Wandels. Theoretisch könnte es schon morgen ein neues soziales Netzwerk geben, das meinen Bedarf sogar noch besser abdeckt. Genauso können funktionen gelauncht werden, die die User Experience auf einer Plattform grundsätzlich verändern. Ein Beispiel für eine solche Veränderung ist TikTok, das es unter diesem Namen gerade einmal zwei Jahre gibt. TikTok legt wert auf schnelllebige Inhalte in Video-Form und adressiert dabei eine im Schnitt deutlich jüngere Zielgruppe als beispielsweise Facebook. Hier zeigt sich jedoch wieder: Der Gewinner muss nicht immer derjenige sein, der etwas erfindet, sondern derjenige, der es besser macht – Instagram arbeitet bereits an der Implementierung der beliebtesten TikTok-Features und fährt damit bereits Erfolge ein. Auf diesem Wege konnte Instagram bereits gegenüber SnapChat die ganz klare Position der Nummer eins in Sachen “B2C-Netzwerke der neuen Generation” behaupten. Entsprechend gilt es, die Augen offen zu halten und frühzeitig bei neuen sozialen Netzwerken einzusteigen, um nichts zu verpassen und sich einen “First Mover Advantage” zu sichern.

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