Social Media Agenturen

von Robert Nabenhauer

Social Media Agenturen werden in den kommenden zwei Jahren klassischen Werbeagenturen – auch Online-Werbeagenturen – den Rang langsam, aber sicher ablaufen. Wohin der Trend genau geht, lässt sich aus Sicht des gerade erst begonnenen Jahres 2012 noch nicht exakt sagen. Es wäre theoretisch denkbar, dass herkömmliche, einseitige Werbung vom Produzenten zum Abnehmer in einigen Jahren nur noch ein Nischendasein führt. Genauso kann diese Werbung neben Social Media Marketing gleichberechtigt weiterexistieren. Wer Social Media als Werbekanal nutzen möchte, sollte dies in jedem Fall hochprofessionell tun, und hier ist eine Social Media Agentur durchaus hilfreich.

Social Media im Affiliate Marketing
Affiliate-Publisher glauben schon länger an SMM, möglicherweise gehörten sie zu den ersten Marketern, die das Potenzial der sozialen Netzwerke erkannten. Warum das bislang eher wenig publiziert wird, liegt an fehlenden Erfolgsmessungen. Validierbare Zahlen über Umsatzsteigerungen per SMM liegen nur punktuell und dann von sehr großen Unternehmen vor. Hierfür bedarf es eines anderen „SMM“, nämlich des Social Media Monitorings, das eben solche exakten Zahlen liefert. Damit auch eine Erfolgsmessung beim Online Shop für eine Zeltgarage oder beim Vermittler für Coaching in Hamburg möglich ist. Dennoch erkennen im Affiliate Marketing tätige Online-Profis, das Social Media ebenso wie mobile Endgeräte und am besten die Verknüpfung von beidem unerhörte Erfolgspotenziale in sich bergen. Schon Anfang des Jahres 2011 äußerten sich in Umfrage drei Viertel von ihnen positiv hinsichtlich des Umsatzwachstums durch Social-Media-Aktivitäten. Das Netzwerk affilinet führte eine entsprechende Umfrage im Februar 2011 mit 607 Affiliate-Marketern durch. Danach hatten schon 2010 mehr als die Hälfte der befragten Publisher Umsätze über Social-Media-Plattformen erzielt, darunter 63 Prozent auf Facebook, 46 Prozent auf Twitter und 28 Prozent auf YouTube. Im Jahr 2011 erfolgte nach jüngsten Umfragen der Zugriff auf 74 Prozent der publizierten Affiliate-Programme wenigstens teilweise mit mobilen Geräten, und hierbei sind Facebook- und Twitter-Nutzer besonders aktiv.

Professionalität im Social Media Marketing (SMM)
Beim Engagement im Social Media Marketing werden Fehler gemacht, nicht nur handwerkliche Fehler. Zu Letztgenannten ist anzumerken, dass nicht nur der Aufwand sehr hoch ist, auf relevanten Social Media Plattformen präsent zu sein, es sind auch sehr viel Regelungen zu beachten, um Erfolg zu haben, statt Abmahnungen zu riskieren. Allein die Festlegungen für Gewinnspiele auf Facebook sollten äußerst sorgfältig studiert werden. Eine Social Media Agentur muss natürlich die gesamte Klaviatur beherrschen, wenn sie nutzbringend tätig sein soll. Doch auch vom Grundansatz her verstehen Unternehmen Social Media oft nicht richtig. Zu den häufigsten Irrtümern gehören:

-Unentschlossenheit: Einfach nur dabei sein genügt nicht und kann sich kontraproduktiv auswirken. Eine Facebook-Fanpage muss gepflegt werden, ein Google+-Netzwerk sollte man ausbauen. Follower auf Twitter findet man nur, wenn man regelmäßig twittert.
-Inhaltslosigkeit: Profile müssen klar und fokussiv sein. Mit so wenig wie möglich Text die Botschaft so klar wie möglich rüberbringen. Die prägnantesten Werbesprüche bestehen oft nur aus zwei oder drei Worten. Daneben muss, wenn nötig auch umfangreich, das Anliegen so gut erläutert werden, dass es jeder versteht.
-Einengung: Social Media ist gerade nicht dazu da, einseitige Werbebotschaften zu verbreiten, sondern um die Kommunikation zu pflegen. Beiträge müssen eine kreative Diskussion ankurbeln, die dann auch geführt werden sollte. Eine Social Media Agentur hat hier mehr Ressourcen als der mit seinem Kerngeschäft befasste Affiliate.
-Mangelnde Reaktion: Auf Kritik muss reagiert werden, was permanente Präsenz im Netzwerk und gleichzeitige Kompetenz voraussetzt. Wenn Diskussionen entstehen, bedürfen diese einer Moderation. Dabei sollte die Präsentation stets offen und zugänglich bleiben.
-Ungeduld: Social Media erfordert bisweilen einen langen Atem, ebenso wie SEO-Maßnahmen. Eine professionelle Agentur schätzt realistisch ein, wann messbare Umsatzsteigerungen zu erwarten sind. Einzelkämpfer geben manchmal kurz vor der Ziellinie auf.
-Juristische Härte: Es wirkt kaum etwas schädlicher in sozialen Netzwerken als Abmahnungen oder Prozesse. Die Sympathieverluste sind nur schwer zu beheben. Mit Bloggern muss freundlich, sachkundig diskutiert werden.

Eine Social Media Agentur finden
Erfolgreiche Agenturen stecken in einem ersten Briefing die Rahmenbedingungen und Ziele ab, dann legen sie ein PR-Konzept vor und nennen die Kosten. Die Umsatzziele werden anhand von Benchmarks benannt, inzwischen gibt es belastbare Zahlen aus vergleichbaren Branchen. Zielgruppen, Botschaften und Kommunikationskanäle werden benannt, eine Strategie inklusive nötigem Budget wird festgelegt. Inwieweit die Ziele erreicht werden, ist etwa quartalsweise zu überprüfen.

Meine persönliche Meinung übrigens: man muß nicht bei allem mitmachen. Google+ z.B. meide ich – ganz einfach weil ich sehr schlechte Erfahrungen gleich zu Beginn gemacht habe. Bisher habe ich seitdem nach wie vor auch nicht den absoluten „Sog“ gespürt dabei sein zu müssen.

Hier sind wir übrigens auf Twitter mit SNM: @snm_marketing

Gruß

Robert Nabenhauer

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