Der Online-Vertrieb boomt. Seit Jahren steigen die Umsätze durch Shops im Internet konstant an. Selbst etablierte Einzelhändler setzen inzwischen auf den Online-Verkauf ihrer Produkte. Die Zahlen sprechen für sich: 2010 stieg der Umsatz im Online-Handel europaweit im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf fast 172 Milliarden Euro an. Besonders die Briten kaufen Ihre Waren gerne im Netz. Dagegen sind die deutschen eher zögerliche Online-Käufer. In der Bundesrepublik betrug der Umsatz von Internet-Produkten im Jahr 2010 lediglich 14 Prozent mehr als noch 2009. Trotzdem kaufte jeder Deutsche 2010 durchschnittlich 23 Artikel über das Internet ein, welche zusammen im Durchschnitt 887,94 Euro kosteten.
Neuerungen für Online-Anbieter
Die Umsätze des Weihnachtsgeschäftes 2011 zeigen, dass der Online-Handel auch in Deutschland so stark frequentiert wurde wie nie zuvor. Große Anbieter können täglich mehrere Millionen Besucher in ihren Online-Shops verzeichnen und auch kleinere Anbieter und Privatpersonen möchten ihren Teilgewinn vom Online-Markt einstreichen. Doch wie wird sich dieser Wirtschaftssektor in Zukunft entwickeln? Was sind die Vorteile, wo verstecken sich Risiken?
Auf den ersten Blick ist der Aufbau eines Online-Shops so einfach wie Gewinn versprechend. Laut einer aktuellen Umfrage nutzen die meisten Shop-Anbieter kostenlose Warenwirtschafts- und Content-Management-Systeme. Wer sich intensiv mit dieser Technik auseinandersetzt, wird schnell in der Lage sein, einen eigenen Online-Shop zu eröffnen. Doch der Vertrieb im Internet setzt nicht nur ein fundiertes Wissen über ökonomische Grundsätze voraus, sondern auch juristische Kenntnisse im Vertriebsrecht. Diesbezüglich hat es 2012 einige Neuerungen gegeben, welche die Vorgaben und Gesetze für den internationalen Online-Handel vereinheitlichen sollen. So müssen Händler kostenpflichtige Funktionen besser kenntlich machen und den Verbraucher besser über Versandbedingungen und Zahlungsoptionen informieren. Kleinere Händler und Start-Up-Unternehmen hingegen profitieren von den neuen, einheitlichen Regelungen. Bisher mussten diese im Falle kleinerer Verstöße gegen das sehr unübersichtliche Wettbewerbsrecht empfindliche Geldstrafen zahlen. Häufig waren diese Strafen so hoch, dass die Existenz der kleinen Online-Händler gefährdet war. 2012 sollen diese Sanktionen entschärft werden.
Zahlen und Fakten im Hinblick auf den Online-Vertrieb
Doch auch, wenn diese Strafen demnächst geringer ausfallen werden: Gerade kleine Händler haben es heute extrem schwer, auf dem Online-Markt Fuß zu fassen. Das belegen auch die Ergebnisse einer Studie, welche vom EHI Retail Institute in Kooperation mit dem Hamburger Statistik-Unternehmen Statistika durchgeführt worden ist. Diese Studie mit der Überschrift „Der deutsche E-Commerce-Markt 2010“ ist vor allem für all diejenigen interessant, die jetzt noch in den Online-Vertrieb einsteigen möchten. Analysiert wurden die Umsätze der 1000 größten Online-Shops Deutschlands im Jahr 2010. Demnach erwirtschafteten die zehn größten Shops insgesamt rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes im Online-Vertrieb. Dies entspricht einem Umsatz von 6,2 Milliarden Euro.
Für kleinere und mittelgroße Unternehmen ist der Konkurrenzkampf im Online-Versandhandel also sehr groß und eine besondere Herausforderung. Immer bedeutender für positive Umsatzzahlen ist eine ausgewählte, spezialisierte Produktpalette. Mit Kleidung, Schuhen und Büchern werden in den nächsten Jahren lediglich die großen Marktführer mit bekannten Namen Gewinne einfahren können. Alle anderen Anbieter müssen sich zwangsläufig anderweitig spezialisieren. Umfragen und Studien belegen, dass vor allem Lebensmittel immer häufiger online gekauft werden – dieser Trend könnte sich weiter durchsetzen. Gut verkaufen lassen sich außerdem Inhalte für Smartphones und Tablet-PCs. Der Boom im Medien- und Telekommunikationssektor ist für diese Entwicklung verantwortlich. Wer also Anwendungen für diese Geräte entwickelt oder vertreibt, muss in der nächsten Zeit keine Umsatzeinbußen befürchten.
Service hat oberste Priorität
Doch nicht nur das Angebot eines Online-Shops ist wichtig für dessen ökonomischen Erfolg. Auch Marketingstrategien werden immer wichtiger. 28 Prozent der 1000 erfolgreichsten Online-Shops nutzen Social-Media-Vernetzungen, um ihren Shop und ihre Produkte zu bewerben – Tendenz steigend. Auch die Suchmaschinenoptimierung und das Suchmaschinenmarketing werden in Zukunft eine immer größere Rolle spielen, für den Online Shop für Streetwear ebenso wie für den Kaffee Online Shop. Benutzerfreundlichkeit hat oberste Priorität. Daher müssen Online-Shops ihren Kunden vor allem einen guten Service bieten. Dazu gehören vielfältige Zahlungsoptionen und eine kulante, freundliche Kundenbetreuung.