Machen Sie Ihren Lesern die Austragung aus dem Newsletter immer so einfach wie möglich! 

von Robert Nabenhauer

Sollte sich jemand irgendwann mal wieder aus Ihrem Newsletter austragen, dann ist das natürlich nicht so spannend, ist aber eigentlich ein ganz normaler Aspekt im Bereich Email-Marketing. Abmeldungen wird es bestimmt immer geben, was immer ganz unterschiedliche und individuelle Gründe seitens der Leser haben kann. Schließlich bedeutet ein Leser natürlich weniger , folgerichtig auch weniger Umsatz … doch ist das wirklich so? Ich sage definitiv NEIN! Viele Internetunternehmer, die eine eigene Email-Liste besitzen, glauben, es ihren Lesern stets so schwierig wie möglich machen zu müssen, sich wieder aus dem Newsletter auszutragen. Ganz abgesehen davon, dass es natürlich sogar rechtlich geregelt ist, dass sich ein Leser sofort wieder mit ein – zwei Klicks aus einem Newsletter abmelden können muss, gibt es tatsächlich die absurdesten Versuche, genau dies zu verhindern oder wenigstens den Lesern um Einiges zu erschweren: Immer wieder stelle ich bei eigenen Anmeldungen, die ich privat vornehme, dass mir bei meinem Versuch, mich wieder abzumelden derart absurde Hürden gestellt werden, dass ich mir tatsächlich nur an den Kopf fassen kann, denn dadurch erreicht man genau das Gegenteil davon, was man eigentlich erreichen will. Man verhindert zwar den Austrag aus der eigenen Liste, macht sich sein ganzes Business allerdings dadurch aber bestimmt langfristig kaputt! Das fängt an bei der Tatsache, dass ein Klick auf den Austragelink nicht wirklich funktioniert, und geht über die Aufforderung, man solle eine Email zurückschicken, mit der Bitte um Austragung und endet bei der Blödsinnigkeit einer Double-Opt-Out-Variante, bei der man die Austragung zunächst über eine Bestätigungsmail auch noch verifizieren soll. Am Schlimmsten ist dann sogar das Fehlen eines Austrage-Links, was rechtlich nicht erlaubt ist. Kurz gesagt: Es wird alles nur erdenkliche unternommen, damit sich der Leser eben nicht aus dem jeweiligen Newsletter austragen kann oder es ihm zumindest so schwer gemacht wird, dass er dann irgendwann doch aufgibt. Und das wirklich nur, um diesen Leser weiter anschreiben zu können. Aber das jedoch geht definitiv nach hinten los, bringt Ihnen bestimmt kein Geld ein und wird Sie langfristig auch finanziell nicht weiter bringen. Denn ein Leser, der sich aus Ihrem Newsletter austragen möchte, ist definitiv nicht mehr daran interessiert – und noch weniger daran, weitere Emails mit Kaufangeboten von Ihnen zu bekommen geschweige denn zu lesen. Leser, die sich aus Ihrem Newsletter austragen, hätten mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso niemals etwas bei Ihnen gekauft oder in Anspruch genommen und folglich hätten Sie an diesem Leser auch niemals Geld verdient. Im Gegenteil: Erinnern Sie sich bitte nochmal an das Kapitel ganz zu Beginn zur Wahl des geeigneten Autoresponders. Die Kosten für einen Autoresponder steigen mit steigender Anzahl an Datensätzen. Je mehr Abonnenten Ihre Liste zählt, desto teurer wird diese pro Monat. Dadurch, dass sich diese größere Liste natürlich immer besser monetarisiert – Sie also immer mehr Geld damit verdienen können – sind diese Mehrkosten wirklich zu vernachlässigen.

Wenn Sie Leser, die nicht mehr an Ihren verschiedenen Angeboten interessiert sind und sich daher abmelden möchten, nicht aus Ihrem Newsletter raus lassen, dann kann jedoch dieses Kostenverhältnis ganz schnell aus den Fugen geraten und Sie in den finanziellen Ruin treiben. Denn Menschen, die weiter in Ihrem Newsletter sind, weil Sie nicht raus dürfen, sind sog. „tote Datensätze“, was bedeutet, dass Sie physisch zwar da sind und Sie immer mehr Geld kosten, aber zu keinem Zeitpunkt mehr Geld einbringen und wenn das so weiter geht, werden die Kosten irgendwann höher sein, als die Einnahmen über Ihre Liste und dann haben Sie ein ganz großes Problem! Aus diesem Grund müssen Sie es Ihren Lesern stets so einfach wie nur möglich machen, sich auch wieder abmelden zu können, denn nur so findet eine natürliche und selbstredend auch automatische „Auslese“ statt, was den positiven Effekt hat, dass Ihre Liste zwar im schlimmsten Fall etwas schrumpft, dafür die Kosten für den Autoresponder natürlich auch wieder, weil eben die Datensätze verschwinden. Und davon abgesehen, sollten Sie den Listenaufbau ja auch stets weiter vorantreiben, sodass Sie immer wieder neue und frische Leads generieren und somit weiteren frischen Umsatz! Genau das verstehen aber ganz, ganz viele Unternehmer im Internet leider nicht und laufen deshalb blind in ihr eigenes Verderben und wundern sich dann, wenn die Qualität ihrer E-Mail Liste stets abnimmt und sie kein Geld mehr damit generieren. Doch es hat noch weitere sehr wichtige Gründe, weshalb Sie Ihren Lesern die Austragung so einfach wie möglich machen müssen: Neben der Tatsache, dass uninteressierte Leser sowieso niemals bei Ihnen etwas kaufen werden und im schlimmsten Fall nur noch Geld kosten (s.o.), spielt ebenfalls das Thema Spam eine sehr große Rolle. Denn ein Leser, der aus Ihrem Newsletter ( NL )  raus möchte, es aber aus diversen Gründen nicht kann, weil Sie es ihm quasi erschweren, der wird sich irgendwann zwangsläufig sagen: „Ok., dann landet dieser “nicht erwünschte”  Newsletter in der Zukunft eben im Spam!“- Und dann haben Sie den Salat! Das mag zwar bei einem Leser denselben Effekt haben, wie eine einfache Ignorierung (s.o.) – die natürlich schlimm genug ist – doch in der Masse kann genau das noch sehr viel verheerende Folgen haben. Denn wenn besonders bei Online-Providern wie GMX & Co immer mehr Nutzer Ihre Mails als Spam einstufen, passiert das Gegenteil des oben geschilderten White-listings – nämlich, dass dann der Provider Sie auf seine interne Blacklist setzt und Ihre Mailings ab sofort komplett im Spam landen und nicht mehr weiter geleitet werden – selbstredend bei allen Empfängern dieses Providers !Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass Sie es Ihren Lesern immer so einfach wie möglich machen müssen, sich aus Ihrem Newsletter wieder auszutragen – bestenfalls natürlich mit einem einzigen Klick auf den in jeder Mail ordnungsgemäß platzierten Austragelink.Alles andere hat definitiv keine Vorteile, sondern nur Nachteile für Sie und ist auf lange Sicht eine Selbstdemontage. Wenn Ihre Email-Liste immer weiter anwächst, unwillige Leser aber dabei nie hinaus gelassen werden, wird selbstredend die Qualität Ihrer Liste immer schlechter und genau da liegt des Übels Kern: Denn was bringt Ihnen eine bombastische eMail Liste mit beispielsweise 20.000 Lesern, wenn davon 5.000 eigentlich gar nicht drin sein wollen, aber nicht raus können und Sie im Endeffekt nur Geld kosten und Ihre Mails im schlimmsten Fall im Spam landen, aufgrund einer berechtigten „Trotzreaktion“ dieser Leser!? Die Qualität Ihrer Liste ist aber nicht nur für Ihren direkten Umsatz wichtig, sondern für den Erfolg und das Knüpfen neuer wertvoller Kooperationspartnerschaften.

Denn wenn es zum Beispiel darum geht, dass Sie eine Promo-Kampagne per Mail für einen Partner durchführen oder dieser bei Ihnen Werbung via einem  Newsletter bucht, dann kommt es natürlich stark auf die Conversion Ihrer eigenen Liste an. Das bedeutet, dass ein Partner hier weniger an der Größe Ihrer Liste interessiert ist (die passt ihm, sonst wäre ja kein Interesse an einer Kooperation gegeben), sondern vielmehr an der durchschnittlichen Öffnungsrate und der Klickrate Ihrer Email-Liste. Und diese sinkt natürlich völlig automatisch, wenn die Anzahl der „toten“ Datensätze immer weiter steigt, denn die Conversion errechnet sich natürlich aus der Gesamtgröße Ihrer Liste und nicht daran, wie viele Abonnenten davon tatsächlich aktive Leser sind.

Ein Beispiel: Nehmen wir einmal an, Sie haben eine Liste mit 20.000 Abonnenten, von denen im Schnitt ca. 4.000 Ihre Mails sogar öffnen. Im Laufe der Zeit befinden sich jedoch immer mehr uninteressierte Leser in Ihrer Liste, die Ihre Angebote nicht mehr spannend finden und wir gehen in diesem Beispiel einmal davon aus, dass Sie auch keine neuen Leads generieren.Wenn nun beispielsweise 10.000 Leser hier kein Interesse mehr an Ihren Angeboten haben, weil sie ihnen die Austragung erschwert haben, dann liegt die tatsächliche Anzahl von aktiven Leads bei nur noch 10.000 Lesern. Bei 4.000 Öffnungen betrüge die Öffnungsrate hier nun 40%! In Wahrheit können Sie diese genauen Zahlen (uninteressierte Nutzer) jedoch nicht wissen und so wäre die tatsächliche Conversion Rate eine ganz andere: Die Öffnungsrate hier in diesem Fall liegt auf einmal nur noch  bei  20%, was Sie so natürlich auch offiziell an Ihren Partner herausgeben müssten. Die Conversion Rates sinken nämlich aufgrund dessen, dass 10.000 Datensätze quasi tot sind, rapide ab und genau das wird Ihnen dann bei Ihren Kooperationen zum Verhängnis. Denn Sie haben bei Ihren Partnern natürlich im Vorfeld mit einer großen Liste „geprahlt“ – die Conversionrate jedoch lässt am Ende natürlich zu wünschen übrig. Sie würden also mit einer höheren Öffnungsrate von 40% „lügen“, denn spätestens während der Kampagne müsste der Partner feststellen, dass diese allerdings nur ungefähr bei der Hälfte liegt. Andererseits könnten Sie eben gerade darum mit einer höheren und echten Conversionrate „werben“, wenn Sie diese besagte Leser hier von Anfang an aus Ihrem Newsletter hineingelassen hätten, denn dann hätten Sie zwar „nur“ noch 10.000 Leser, vorzuweisen dafür jedoch aktive Leser, die Ihnen weitaus höhere Conversions liefern. Natürlich ist dieses Beispiel ein etwas überspitztes Beispiel, doch es soll deutlich machen, wo hier ie Gefahren liegen, wenn man seine Liste nicht sich selbst bereinigen lässt und unwillige Leser aus dieser einfach hinaus lässt. Und genau aus diesem Grund sind  erfolgreiche Internetunternehmer sogar regelrecht froh, wenn sich die entsprechenden Leser regelmäßig austragen aus dem Newsletter, anstatt zu jammern und den Austrag mit aller Macht zu verhindern.

GANZ WICHTIG:

Bei guten Autorespondern (z.B.Mailresponder) sehen Sie immer ganz genau, wie viele Leser sich nach der jeweiligen Mail aus Ihrem eigenen Verteiler ausgetragen haben. Auch wenn dies – wie gerade beschrieben – eher positiv ist, so sollten Sie Ihre Austragungsrate grundsätzlich natürlich stets im Auge behalten und auch gut beobachten. Denn eine zu hohe Austragungsrate ist keinesfalls ein Segen, denn ab einer bestimmten Anzahl an Austragungen pro Mail greift nicht mehr die natürliche Begebenheit, sondern dann stimmt was mit der Ausrichtung Ihrer erstellten Kampagnen nicht. Generell ist – je nach Branche, Produkt und Zielgruppe – eine Austragungsrate von ca. 0,5 bis 1,0 Prozent als normal einzustufen. Ab 1% allerdings sollten und müssen Sie Ihre Kampagne überdenken, denn das ist dann definitiv zu hoch und sollte Sie zum Umdenken bei der Erstellung Ihrer Kampagnen bewegen!

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