Von der Postwurfsendung zum Newsletter zur Interaktion

von Robert Nabenhauer

Immer noch und immer wieder begegnen uns die wichtigen Werbeaussagen der Vergangenheit. Es scheint, dass sie nicht tot zu kriegen sind. Der „Tausend-Kontakt-Preis“ Preis und die „Reichweite“ – egal ob Netto oder Brutto – bestimmen auch heute noch die Gespräche, wenn über Werbebudgets diskutiert wird.

Die Giesskanne ist tot! – es lebe die Giesskanne?

Aus meiner Sicht stellt sich nicht die Frage „Wie viele haben meine Anzeige gesehen?“, als viel Mehr „Haben die richtigen meine Anzeige gesehen?“

Denn nur wer einen konkreten Bedarf hat wird sich für das Plakat an der Strasse interessieren. Die gefühlten 99% der anderen fahren daran vorbei – meist ohne das Plakat überhaupt wahrgenommen zu haben. Fast könnte man meinen die  Werbeagenturen interessieren sich gar nicht für den Erfolg ihrer Auftraggeber, sondern ergötzen sich eher an ihrer eigenen Kreativität. Denn durch die Verknüpfung mit der digitalen Welt und dem Hinweis auf eine Landing Page mit einem ganz besonderen Angebot kann ich ganz schnell feststellen, welchen Erfolg diese Kampagne hat.

Fernsehen, Tageszeitungen, Zeitschriften oder Illustrierte kämpfen schon seit Jahren mit rückläufigen Werbeeinnahmen. Selbst ehemalige Grössen wie die Frankfurter Rundschau haben die Redaktionen geschlossen. Was also ist passiert?

Die Werbung wird digitalisiert. Google und Facebook sind heute die grössten Werbeplattformen der Welt und haben die Werbung verändert. Es ist noch gar nicht so lange her, als die Briefkästen voll waren vor lauter Postwurfsendungen und ungewollten persönlichen Werbebriefchen. Mit dem Aufstieg des Internet kamen dann die eMailings – der trostlose Versuch die analoge Welt in die digitale Welt zu übertragen. Schnell war dafür ein eigenes Wort geboren: Spam.

Die Welt verändert sich, die gesetzlichen Rahmenbedingungen erfordern ebenso neue Werbeansätze wie auch das veränderte Konsumentenverhalten. Ohne die vorherige Einwilligung über das Double Opt-in Verfahren darf ich Konsumenten keine Werbung zusenden und ohne Nutzen oder zielgerichtete Information, die dem Verbraucher nützen, brauche ich erst Recht keine Werbung mehr zu verteilen.

Der aufgeklärte Internetuser sucht sich die benötigten Informationen selbst. Also muss ich ihm genau diese Informationen bieten, ich muss die Antworten auf die gestellten Fragen liefern. Dann habe ich die Möglichkeit, dass der User wiederkehrt und/oder sich auch für einen Newsletter einträgt. Y.E.A.H. jetzt habe ich jemanden gefunden, der sich wirklich für meine Leistungen interessiert. Wenn sich jetzt noch die Kunden auf meiner Website untereinander austauschen und sich gegenseitig Hilfestellung geben, mir womöglich sogar Verbesserungsvorschläge zukommen lassen, dann ist es da, das Mitmachnetz!

„Die Ausrichtung des unternehmerischen Handelns an den Bedürfnissen und Wünschen der Käufer“ ist die Definition von Marketing….erfolgreiche Unternehmen haben das begriffen.

Nabenhauer Consulting – St. Gallen

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