7 Tipps für erfolgreiches Personalmanagement – so kommen die Besten zu Ihnen

von Robert Nabenhauer

Der Kampf um die Talente ist voll entbrannt. War es vor einigen Jahren noch ein großes Problem für Fachkräfte eine Stelle zu finden, heute ist es genau umgekehrt. Es geht nicht darum, irgendwelche Mitarbeiter, sondern darum, die allerbesten Talente, die Spitzenkräfte, die das Unternehmen tatsächlich voranbringen, ins Unternehmen zu holen.

Prof. Dr. Jörg Knoblauch hat für sein neues Buch „Das Geheimnis der Champions“ 30 Vorzeige-Unternehmen auf der ganzen Welt untersucht und herausgefunden, wie diese Unternehmen die besten Mitarbeiter finden und binden.

  1. Radikale Fokussierung auf A-Mitarbeiter

Seit Jahren bin ich leidenschaftlicher Verfechter der ABC-Methode und der Einteilung der Mitarbeiter in A-, B- und C-Mitarbeiter. Ein erfolgreiches Unternehmen sollte mindestens 80 % A-Mitarbeiter beschäftigen: Das sind die Mitarbeiter mit Herz, Hand und Verstand. Sie sind überdurchschnittlich engagiert und übertreffen alle Erwartungen. Das sind die Mitarbeiter, die die Tore für den Chef schießen und das Unternehmen zum Erfolg führen.

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Dem gegenüber stehen die B-Mitarbeiter. Diese Mitarbeiter machen Dienst nach Vorschrift, kommen um 9:00 Uhr und gehen pünktlich um 17:00 Uhr. Mehr Engagement und Leistung ist nicht vorgesehen und wird nicht erbracht. Und die C-Mitarbeiter sind die größte Gefahr für Ihr Unternehmen. Sie haben innerlich schon gekündigt und schaden durch ihr Verhalten und ihre Arbeit der Firma.

Die typische Verteilung in Deutschland sind 16 % A-Mitarbeiter, 68 % B-Mitarbeiter und 16 % C-Mitarbeiter. Das erste, was die Googles und Apples dieser Welt von durchschnittlichen Unternehmen unterscheiden: Sie konzentrieren sich mit einer Radikalität und Klarheit auf A-Mitarbeiter, die man sonst nicht findet. Google-Chef Larry Page sagt: „Wenn es nur einem B-Mitarbeiter gelingen würde, in unser Unternehmen einzudringen, dann hätten wir uns einen Virus eingefangen, der nur ganz schwer wieder zu entfernen ist.“

  1. Systematische Mitarbeiterbeurteilung

Natürlich gilt das Denken in A-, B- und C-Mitarbeitern nicht nur für Neueinstellungen. Um sicherzustellen, dass Sie nur A-Mitarbeiter im Unternehmen haben und die Personalentwicklung zu verfolgen, sollten Sie einen einfachen Beurteilungsbogen entwickeln. Dieser Bogen beinhaltet Punkte wie Fachkenntnis, Weiterbildung, Einsatzbereitschaft und Freundlichkeit. Dieses Blatt wird dann einmal jährlich mit den Noten 1-5 vom Mitarbeiter und der Führungskraft ausgefüllt. Diese Beurteilungen sind dann die Grundlage für ein offenes Mitarbeitergespräch, in dem die Leistung beurteilt und die Weiterbildung zielgenau geplant wird. Denn das Denken in ABC bedeutet nicht, einen B- oder C-Mitarbeiter zu entlassen. Im Mitarbeitergespräch wird abgeprüft ob es „nicht können“ oder „nicht wollen“ ist, was die Mitarbeiter hindert. Ist es das „nicht können“ wird in Weiterbildung investiert.

 

  1. Exzellente Führungskräfte

A-Chefs stellen A-Mitarbeiter ein. B-Chefs stellen B-Mitarbeiter ein. Deshalb ist nicht nur eine Beurteilung von oben nach unten nötig, sondern auch andersherum: Die Mitarbeiter beurteilen ihre Chefs. Nach einem ähnlichen Prinzip beurteilen Mitarbeiter nun die Führungskräfte nach ihren Skills, z. B. Informationen über Firmenziele, Feedback-Kultur, Führungsqualität etc.

Auch namhafte Führungskräfte und Chefs standen bereits vor schlechten Noten. So zum Beispiel auch Bodo Janssen, der erst durch eine sagenhaft schlechte Note aufgerüttelt wurde und heute einen wertschätzenden Führungsstil entwickelt hat.

Auch ich, Jörg Knoblauch, stand schon vor der Entscheidung: Entweder es ändert sich jetzt radikal etwas an meinem Führungsstil, oder ich, als Inhaber und Geschäftsführer, muss das Unternehmen verlassen.

  1. Mehrstufiger Einstellungsprozess

Wie sieht Ihr Einstellungsprozess aus? Bei vielen geht es nur darum, Bewerbungen zu sichten, ein Interview führen und die Entscheidung treffen. Ein fahrlässiger Prozess. Bei Google führen die Bewerber mindestens 30 Gespräche. Im 31. Gespräch wird der Bewerber dann seinen zukünftigen Kollegen vorgestellt. Wenn nur einer den Daumen senkt, ist der Bewerber hier aus dem Rennen. Und Nummer 32 ist dann mit dem Chef höchstpersönlich. Das klingt nach extrem viel Zeit und Aufwand. Doch Tatsache ist: Jeden Cent und jede Minute, die Sie in einen image002

souveränen Einstellungsprozess stecken, sparen sie. Denn: Weder müssen Sie nach einer schlechten Probezeit die Suche von vorne beginnen, noch geben Sie Geld für Abfindung und Kündigung aus. Nicht zu vergessen sind die sogenannten verpassten Chancen: enttäuschte Kunden, verärgerte Lieferanten und demotivierte Kollegen. Das auszubaden ist ein immenser Aufwand, der noch viel mehr Zeit und Kraft kostet und manchmal nicht mehr zu revidieren ist.

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4. Work-Life-Balance wird zu Work-Life-Blend

Vor einigen Jahren sprach die ganze Welt von „Work-Life-Balance“. Dieses Wort macht den Eindruck, dass Arbeit und Freizeit absolute Gegenpole sind, die es gilt in Einklang und Balance zu bringen. Heute sprechen wir von Work-Life-Blend. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen immer mehr. Der Arbeitsplatz wird ein Ort, an dem sich die Mitarbeiter wohl fühlen. Gerade hier lassen sich viele Unternehmen tolle Dinge einfallen: offene und großzügige Räume, modernste Ausstattung für ergonomisches Arbeiten, Austauschgelegenheiten in den firmeneigenen Cafés, kostenloses Essen in Kantinen mit den besten Köchen der Stadt, Volleyball-Felder und Kletterwände und und und …

  1. Mitarbeiter werden zu Mit-Unternehmern

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist schlecht“, sagt Ricardo Semler, Gründer von Semco. Chefs müssen Ihren A-Mitarbeitern größere Verantwortungsräume und Entscheidungskompetenzen geben. Mit der Kultur der Eigenverantwortung fährt auch dm drogerie markt sehr gut. Mitarbeiter fühlen sich als Mit-Unternehmer, denn schon die Azubis dürfen für ihre Filiale die Produktauswahl mitbestimmen. Denn es ist doch so, dass Ihre Mitarbeiter oft besser wissen, was zu tun ist, als die Führungskraft, die sich mit ganz anderen Aufgaben beschäftigt.

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6.Werte machen wertvoll

Je mehr Freiheiten Ihre Mitarbeiter haben, desto wichtiger werden Werte, die Ihnen und Ihren Mitarbeitern als gemeinsamer Kompass dienen. Hier geht es zum einen um unternehmerische Werte, aber auch um persönliche Werte, die den Umgang untereinander regeln.

Entscheidend ist aber, dass diese Werte nicht für die Ewigkeit geschrieben werden oder nur an die Wand genagelt. Es ist wichtig, dass diese Werte tatsächlich gelebt und im Unternehmensalltag auch geprüft werden. Gegebenenfalls muss man diese Werte auch weiterentwickeln, ändern und anpassen.

Weitere Geheimnisse exzellenter Unternehmen

Die sieben wichtigsten Tipps für erfolgreiches Personalmanagement habe ich Ihnen hier zusammengefasst. Natürlich gibt es von den besten Unternehmen immer noch einiges zu lernen. Als „Gastgeschenk“ möchte ich Ihnen gratis unser eBook „Die 25 Erfolgsfaktoren der Champions“ anbieten, das Sie sich hier kostenlos und unverbindlich herunterladen können.

Lernen auch Sie von den Besten!

Über den Autor

Prof. Dr. Jörg Knoblauch gilt inzwischen als DER Personalexperte im deutschsprachigen Raum. Er ist Autor zahlreicher Bestseller und hat erst vor kurzem sein neues Buch „Das Geheimnis der Champions“ veröffentlicht. Außerdem veröffentlicht er regelmäßig auf seinem Blog die neuesten Erkenntnisse aus der Personaler-Welt.

 

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