Liebe Leser.
Unter dem Begriff „Social Media“ werden jene Internet-Plattformen verstanden, auf denen Internetnutzer Informationen suchen, austauschen oder kommentieren. Themenspezifische Foren zählen ebenso dazu, wie Weblogs, Micro-Blogs,Sharing- und Bewertungsportale.
Immer mehr Unternehmen nützen Social-Media um ihre Internet-Präsenz zu verstärken. Das Ziel, einfach „präsent“ zu sein, genügt jedoch nicht, um eine erfolgsversprechende Marketingstrategie zu starten. Der Erfolg von Social Media für ein Unternehmen hängt von einer guten Vorbereitung, einer sorgfältigen Analyse und einer klaren Zielsetzungen ab.
Ziele und Zielgruppen
Marketingmaßnahmen richten sich direkt oder indirekt an konkrete Zielgruppen. Nur wer seine Zielgruppe kennt, und weiß, wie stark diese in Social-Media-Plattformen vertreten ist, kann eine erfolgsversprechende Präsenz auf Facebook, Xing oder anderen Seiten planen. In Deutschland nützen bereits über 70% der Internet-User diverse Social-Media-Angebote.
Die Zielgruppe eines Unternehmens besteht aus den Personen, die mit einer Social-Media-Marketingmaßnahme erreicht werden sollten. Das müssen nicht zwingend die kaufenden Endkunden sein. Die Anbieter von Modeartikeln für Teenager werden versuchen, die entsprechende Altersgruppe zu erreichen, obwohl es letztlich die Eltern sind, die den Kauf genehmigen oder selbst tätigen. Überzeugte Kinder überzeugen auch ihre Eltern. Diese Erkenntnis nützen die entsprechenden Unternehmen, um die zahlungskräftigen Eltern über deren Nachwuchs zu erreichen. Wer Teenager nicht von seiner Marke überzeugt, wird auch dann die Umsatzziele versäumen, wenn das Geld für den Kauf von den Eltern stammt.
Auch wenn Sie nicht direkt den Endkunden versorgen, sondern nur Groß-, Zwischen- und Einzelhändler zu Ihren Kunden zählen, können Sie die Nachfrage nach Ihren Produkten erhöhen, wenn es Ihnen gelingt, Ihre Marke den Endkunden glaubwürdig zu präsentieren. Ziel einer Social-Media-Maßnahme und die sich daraus ergebende Zielgruppe müssen also an den Anfang aller entsprechenden Überlegungen gestellt werden.
Welchen Stellenwert hat Ihr „Thema“ im Internet?
Wenn Sie als Unternehmen die Social-Media-Welt betreten, dann stehen Sie vor keinem unbeschriebenen Blatt. Die Themen, denen Sie sich widmen möchten, haben im Internet bereits eine Geschichte, eine Präsenz, eine Wertung und ein Image. Für eine Präsentation Ihrer Produkte und Leistungen genügt Ihre individuelle Homepage. Diese wird jedoch wesentlich seltener gesucht und auch besucht, als Social-Media-Seiten. Der bunte Marktplatz „Social-Media“ ist allerdings auch nicht so ruhig und leicht steuerbar wie die Homepage Ihres Unternehmens.
Dialog statt Monolog, Meinungsaustausch statt bloßer Information, auch Kritik und unangenehme Fragen, Bewertungen und Ablehnung: – Social-Media kann für ein unvorbereitetes Unternehmen auch zu einem gefährlichen Minenfeld werden.
Daher ist es wichtig, die „Themen“ zu kennen, ihre Stellung im Internet korrekt einzuschätzen, und schon im Vorfeld Strategien zu entwickeln, damit Ihre Themen und Inhalte positiv besetzt und verstärkt werden.
Spätestens bei diesem Aspekt wird der Ruf nach Profis laut, die nicht nur das Erstellen einer Homepage beherrschen. Sie wollen Interesse wecken, Kunden gewinnen und an Ihr Unternehmen binden, Ihren Bekanntheitsgrad erhöhen und Sympathien erwerben. Auf Ihrer absolut notwendigen Firmenhomepage können Sie dies ungestört tun. Die Zielgruppe, die Sie damit erreichen, wird jedoch relativ klein sein. Erst auf sozialen Netzwerken verlassen Sie den „geschützten“ aber sehr kleinen Bereich des eigenen Internetauftritts.
Bewegung statt bloßer Präsentation
Zahlreiche Unternehmen verwechseln eine Social-Media-Marketingmaßnahme mit dem Aufbau einer zweiten Homepage auf facebook. Wenn Sie jedoch nicht dialogorientiert arbeiten, ständig mit aktuellen Inhalten, Meldungen und Kommentaren präsent sind, wird sich die Zahl Ihrer Fans, Follower und Besucher in überschaubaren Grenzen halten. Social-Media ist kein Schaufenster, sondern ein fröhlich-kritisches Treffen von Internetusern. Es herrscht Bewegung und entsprechend lebendig muss Ihre Präsenz auf den gewählten Plattformen gestaltet werden.
Erst wenn Ihre Zielgruppe sich konkret angesprochen und positiv herausgefordert fühlt, dürfen Sie die gewünschte Resonanz erwarten. Diese Gruppe kann regional definiert sein, alters- oder geschlechtsspezifisch, sie kann Menschen mit besonderen Interessen, Hobbies oder spezifischen Bedürfnissen umfassen.
Ein Lokal kann sich besonders den Jugendlichen einer bestimmten Stadt zuwenden, ein Autohersteller den dem Alter und Einkommen nach potentiellen Käufern dieser Marke. Ein Modelabel wird sich bemühen, auf einer Plattform und in einem Stil präsent zu sein, die der modebewussten Zielgruppe entspricht. In allen Fällen tritt an die Stelle einer einseitigen Produktpräsentation die interaktive Kommunikation mit den Usern. Den Menschen im Netzwerk wird das Gefühl geboten, nicht bloß Konsument, sondern Teil des Unternehmens zu sein. Vor der Kaufentscheidung stehen möglichst viele „Gefällt mir“-Klicks und damit eine kostenlose Werbung innerhalb der Community.
B2B und Social-Media?
Auch wenn es viele Unternehmen, die sich nicht direkt an Endkunden wenden, noch nicht wahrhaben wollen: – Social-Media eignet sich auch für die Gestaltung und Pflege von Geschäftsbeziehungen, also für das B2B-Marketing. Networking und Beziehungspflege funktioniert nicht auf einer Homepage, die meistens eine Kommunikationswüste darstellt. Auch Geschäftskunden möchten ihre Partner so gut wie möglich kennenlernen und beobachten. Social-Media ist dafür ein geeignetes Werkzeug. Über Social-Media lassen sich die Beziehungen abseits eines konkreten Geschäftsprozesses pflegen, aufrechterhalten und gestalten.
Hohe Herausforderung zu günstigen Tarifen
Die Social-Media-Präsenz stellt die Unternehmen vor große Herausforderungen. Vor allem traditionsbewusste Firmen müssen häufig erst lernen, moderne Kommunikation und Interaktion im Internet bewusst zu nützen, und aktiv zu gestalten. Wer diese Herausforderung annimmt, darf sich über eine kostengünstige Marketingstrategie freuen, die Kunden direkt anspricht, auf die eigenen Produkte neugierig macht, die User als Multiplikatoren der Werbebotschaft nützt und die Anzahl der Werbekontakte deutlich steigert.
Vom schwer messbaren Nutzen der Social-Media-Präsenz
Die Universität St. Gallen hat sich in einer Studie auf die Suche nach dem Return on Investment (ROI) im Social-Media-Bereich gemacht. Die Untersuchung ergab einen bereits erstaunlich hohen Nutzungsgrad der Social Media und bestätigte auch, dass sich die meisten Unternehmen der zunehmenden Bedeutung dieser Marketingschiene bewusst sind. Große Ratlosigkeit herrscht in vielen Führungsetagen jedoch hinsichtlich der wichtigen Frage, ob und wie sich ein „Return on Social Media“ messen lässt. Nur wenige Firmen nützen Kennzahlen aus ihren Online-Shops und beinahe die Hälfte der Unternehmen hält die verfügbaren Messmethoden für nicht glaubwürdig.
In der Studie gibt es jedoch auch „Best Practise“-Beispiele, die bestätigen, dass bei richtiger Vorbereitung und Durchführung der Marketingmaßnahmen, der ROI on Social Media messbar ist.
Social-Media können, eine sorgfältige Planung und Durchführung vorausgesetzt, zu einer wichtigen Marketingplattform mit messbaren Erfolgen für jene Unternehmen werden, die sich diese Chancen mit entsprechendem Engagement auch seitens der Führungsebenen zuwenden.
Dieses ist ein Gastbeitrag von Herrn Holger Freier.
Herzliche Gr üße
Robert Nabenhauer
Über den Autor:
Holger Freier, 38 Jahre. Über 13 Jahre Erfahrung im eCommerce, Affiliate Marketing und seit 2008 in sozialen Netzwerken aktiv. In seinem Online Kurs auf www.socialmedia-masterkurs.deerklärt er Unternehmern Schritt für Schritt den Aufbau einer professionellen Präsenz in den sozialen Netzwerken und Marketing Strategien.