Märkte sind Gespräche. Leider meist nicht von Unternehmen mit den Konsumenten. Wir Unternehmer bleiben lieber unter uns. Wollen wir nicht mit unseren potenziellen Kunden sprechen? Wollen wir überhaupt mit den Märkten sprechen?
Ich kenne so viele Unternehmer, die sich hinter ihrem Schreibtisch verstecken, die sich von Ihrer Sekretärin abblocken lassen. Die Frage der Sekretärin „Darf ich fragen, um was es geht?“ treibt mich immer wieder zur Weißglut. „Wow“ wäre, wenn der Mitarbeiter einfach sagen würde. Der Chef ist gerade außer Haus, im Meeting oder telefonisch nicht erreichbar. Ich dürfte meine Telefonnummer hinterlassen und er ruft mich einfach zurück. Wie oft ist Ihnen das bereits so passiert? Fast nie, oder?
Chefs, die direkt ans Telefon gehen, sind selten geworden. Deshalb löst das bei mir immer ein gutes Gefühl aus. Die Reputation dieses Unternehmers steigt sofort. Ich betone das immer ganz besonders, „Aha, der Chef geht selbst ans Telefon. Klasse, freut mich“.
Mal im Ernst: Viele Unternehmer, vor allem auch Existenzgründer, die jünger als fünf Jahre existieren, haben verlernt zu kommunizieren, haben teilweise regelrecht Angst davor. Warum? Sie sind meist nicht authentisch. Mal kurz eine Ich-AG gegründet, denn als Selbstständiger verdient man ja so viel Geld und das so einfach. Ihr Herzblut hängt nicht an der Positionierung, das Angebot ist nicht stimmig.
Und ja, die Marktplätze sind viel größer geworden als zu der Zeit, als es nur die Zünfte oder den örtlichen Gewerbeverein gab. Allerdings haben diese Unternehmer – während der Zeit der Zünfte und der Gewerbevereine – gelernt, mit den Märkten zu sprechen. Nur der persönliche Kontakt hat Umsatz generiert.
Die Welt ist größer geworden. Theoretisch kann ein sechzehnjähriger Junge via Facebook eine Marke in Bedrängnis bringen. Märkte sind inzwischen zu virtuellen Plattformen mutiert. Weltweit. Aber Vorsicht, die Offline-Plattformen wie Lions, Rotary, Gewerbeverein sind weiterhin wichtig für Ihre Reputation. Wichtiger, als Sie im virtuellen Zeitalter denken.
Aber vergessen Sie das Wichtigste nicht: alle Ihre persönlichen Kontakte, Ihr Kommunikationsnetz. Es besteht aus Ihrem Netzwerk, Kunden und Netzwerkkontakten. Aus Interessenten, also Personen, denen Sie bereits ein Angebot unterbreitet haben. Und aus Empfehlern, also Kontakten, die Sie bereits weiterempfohlen haben.
Empfehler sind die schwierigste Kontaktgruppe. Oftmals sind Empfehler dritte Unbekannte, die schwer in eine Software einzutippen sind, mit denen schwer zu kommunizieren ist. Genau deshalb ist es wichtig, dass Sie immer authentisch mit Ihren Gesprächspartnern umgehen. Sie wissen schon, ehrlich, echt, glaubwürdig, …
Nur dann haben Sie die Chance, über Ihre Offline-Netzwerke hinweg auch im Online-Netzwerk zu bestehen. Die Märkte reden auf allen Marktplätzen über Sie – immer. Aber nicht immer erfahren Sie davon.
Rot sieht doch viel besser aus als grün
Sie kennen die Diskussion. Dem einen gefällt das eine Design besser, der Sekretärin das andere. Der Marketingleiter entscheidet dann. Er findet Rot viel besser als Grün. Recht hat er. Ihm muss es gefallen. Oder?
Kommunikation ist zu werberisch und zu grafisch. An dieser Stelle wird die meiste Energie – sprich auch das meiste Geld – im Unternehmen eingesetzt – oder, besser gesagt, verschwendet. Was glauben Sie, wie oft in der täglichen Arbeit für die Kunden unserer Marketingberatung Optik und Design die WESENTLICHSTEN Rollen spielen? Aber ich muss das erklären. Toll gemachte Werbung ist wie ein klasse Service bei Unternehmen – eine Voraussetzung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der professionelle Internetauftritt oder die perfekt durchgestylte Broschüre gehören heutzutage einfach dazu. Beides führt aber nur begrenzt zu Rückläufen und falsch gemacht auch zu keinerlei Verbesserung der Reputation.
Stellen Sie sich vor, Sie würden bei der Entwicklung Ihrer Kommunikationsmaßnahmen nicht mehr ausschließlich daran denken, was wohl in Ihren Broschüren gut aussieht, also ob der Strich besser rot oder grün sein sollte. Sondern Sie gehen wirklich nach einer Strategie – einem roten Faden – vor. Eine professionelle Umsetzung ist wichtig, aber ein viel wichtigerer Faktor ist elementar für den Erfolg: die Verbesserung Ihrer Reputation.
Der Faktor Ihrer Reputation entscheidet und multipliziert Sie in eine völlig andere Dimension.
- Ist es nicht wesentlich einfacher, sich darauf zu konzentrieren, seinen Ruf bekannt zu machen und ihn stetig zu verbessern?
- Arbeiten Sie nicht effektiver, wenn Sie Ihre Unternehmenskommunikation danach ausrichten?
- Spart es nicht wirklich viel Geld, wenn Sie einfach weiterempfohlen werden, es sich rumspricht, wie gut Sie sind?
- Spart es nicht auch Zeit und Geld, wenn Kunden schlicht von selbst kommen?
Ihr exzellenter Ruf – Ihre Reputation – ist das Einzige, was Empfehlungen generiert und Mundpropaganda aktiviert.
Sie sollten sich darum kümmern!
Statt mit rotem, grünem oder gelbem Design – stehen Sie doch einfach mit Ihrem guten Namen hinter Ihren Produkten. Wie Professor Dr. Claus Hipp, den wir während unserer Buchrecherche, bei einem Interview auch dazu befragten.
Professor Dr. Claus Hipp hat viel Berufs- und Lebenserfahrung. Und er machte auf mich nicht den Eindruck, als hätte er das einfach so und ganz schnell entschieden, nur weil seine Werbeagentur „eine kreative Idee“ hatte. Er hat sich genau überlegt, ob es zu seiner Persönlichkeit passt und damit authentisch ist. „Dafür stehe ich mit meinen Namen“, das ist die Kernaussage seiner Werbebotschaft. Diesen Satz hat er geprägt. Ich kann nach dem persönlichen Gespräch mit Ihm nur bestätigen: hundert Prozent glaubwürdig.
Buchhinweis
Ihr guter Ruf verkauft! Sonst nichts.
Jürgen Linsenmaier
Gunther T. Verleger
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Leseproben unter www.ihr-guter-ruf-verkauft.de
Kontakt | Der Vortrag zum Buch
Jürgen Linsenmaier
Redner & Marketingexperte
071516059895
vortrag@juergen-linsenmaier.de